OUTFIT / Stop making a fuss about it

Es folgt ein längerer Text mit schönen Fotos dazwischen, die mich vom Spätsommer träumen lassen, weil so lufitge Kombinationen gar nicht mehr in Berlin drin sind. Stellt euch einfach vor, dass ich meine Winterjacke und alles andere Wärmende ausgezogen habe. :) 


Es haben mir verschiedene Leute durch ihre Weisheit oder ihr Verhalten beigebracht nichts darauf zu geben, was andere denken. Dieses Prinzip brachte mich durch die langweilige und behütete Dorfkindheit und mir  eine gesunde Lebenseinstellung, die mich dazu anhält, mein Leben nicht mit dem Versuch zu verschwenden, es allen Menschen so gut wie möglich recht zu machen. 
Die einzigen Gedanken, die mich von fremden Leuten verunsichern, sind die, die scheinbar ungefiltert aus ihrem Mund kommen und mir den Tag versauen, weil sie so unglaublich unhöflich sind. Kommentare, wie hoch meine Hose zu sitzen hat; dass ich diese Leggings nicht als Hose anziehen kann; wie hübsch ich als Accessoire für meinen Freund bin; ob ich im Starlight-Musical mitspiele, weil meine Hose ja so glänzt, ein "Willste ficken?" oder ganz einfache einsilbige Wörter, die nur aus Vokalen und einem "H" bestehen. (z.B.: "Aaaaah!" ; "Uuuuuh!" ; "Oooooh!" ; Iiihh?!")
Ich kann absolut nicht nachvollziehen, wie so ein Gedanke geformt wird und wie dann noch der Wille da ist, es wildfremden Menschen an den Kopf zu werfen. Wie geht sowas? Wenn ich ein Merkmal an einem Menschen nicht cool finde, dann behalte ich das für mich und sag mir darüber hinaus auch, dass es mich einen Scheiß angeht, ob da jetzt die Arschbacken raushängen oder man das meiner Meinung nach mit dieser bestimmten Größe tragen sollte oder nicht. Andersherum: wenn ich mit einem Menschen romantisch anbandeln möchte, weiß ich auch, dass ein "Willste ficken?" nicht unbedingt den gewünschten Erfolg bringt. 
Die Erkenntnis meine Wortkotze in den meisten Fällen für mich zu behalten kam mir gleichzeitig mit der, dass ich mich nicht drum kümmere, was andere Leute von mir denken. 



Die Erkenntnis meine Wortkotze in den meisten Fällen für mich zu behalten kam mir gleichzeitig mit der, dass ich mich nicht drum kümmere, was andere Leute von mir denken. 

Das ist aber auch mein Problem, wenn es darum geht zu reagieren und diesen Ausrufen irgendetwas zu entgegnen. Meistens bin ich wegen meinem oben beschriebenem Unverständnis zu solchen Äußerungen perplex und ignoriere ich sie dann, so wie man das halt macht. Aber langsam ist mir das nicht mehr genug und ich ärgere mich immer mehr darüber, weil es nicht nur mir so geht. Und wenn es ein großflächigeres Problem ist, dann muss man doch mal auf den Tisch hauen oder nicht? Innerhalb des letzten Monats haben Kommentare über meine Kleidung und meinen Körper von Fremden meinem Gefühl nach in ihrer Anzahl extrem zugenommen, was aber auch daran liegt, dass ich mich aufmerksamer in meinem Umfeld bewege und  ich mich im Zuge meines Studiums mehr mit Inhalten beschäftigt habe, die mir zeigen, dass Sexismus im Alltag doch sehr aktuell ist und nicht nur ein paar Menschen damit konfrontiert sind. 




So I started trying to speak up about this because I was kind of realizing there was this huge problem and I started trying to talk about it and again and again I got the same response: [...] Women are equal now - more or less. And if women are equal now then to talk about sexism - to complain about sexism - must be overreacting. Or maybe you do not have a sense of humor. Or maybe you need to learn to take a compliment. Or maybe you are a bit frigid or uptied, you need to learn to take a joke.

Passend dazu tauchte heute auf meiner Pinnwand bei Facebook ein TEDx-Talk auf, den ich euch hier am Ende des Posts einbinde und dem ich das vorhergehende Zitat entnommen habe. In diesem hält Laura Bates eine Rede, über ihre Internetseite "The everyday sexism project", die sie 2011 gegründet hat. Auf dieser können, ähnlich wie bei der Twitter-Aktion "#Aufschrei" 2013 in Deutschland, Menschen ihre Erfahrungen mit Alltagssexismus posten. Diese hat vor allem in ihrer Anfangsphase unglaubliche Resonanz hervorgerufen. Im letzten Teil ihrer Rede nennt sie einige Taktiken diesen Belästigungen zu entgegnen, die ich vielleicht bald mal ausprobieren werde.



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3 Kommentare:

  1. Meine liebe Henni,

    ich freue mich, dass du endlich wieder schreibst. Deine Gedanken sind immer ziemlich cool und ich stimme dir so ziemlich immer zu. Ist ja angeblich langweilig, wenn man sich in einer Freundschaft immer nur gegenseitig zustimmt, aber ich finds ganz cool, dass wir beide ueber Sexismus und sowas abkotzen koennen. :)

    Die Seite schau ich mir mal an und dann kann ich mich wieder ueber Maenner aufregen.

    Ein kleiner Tipp, wenn du dich auch noch mehr aufregen willst: auf instagram gibt's ein Profil namens "byefelipe", wo Maedchen/Frauen screenshots von creepy und ziemlich krassen Nachrichten auf Datingwebsites posten. Wenn cih das lese, werde ich selbst ein bisschen aggressiv.

    Nunja, alles Gute erstmal und ich hoffe, wir sehen uns dann im Dezember mal <3 <3 <3

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  2. Ein richtig toller schwarzer Look und ich mag deinen Haarschnitt supergerne und dein fröhliches Lachen

    www.thefashionfraction.com

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  3. Hallo,
    ich weiß was du meinst und sehe auch oft eingeschüchterte junge Mädchen die beim Loslassen dieser Kotzkommentare zusammenzucken und oft nicht recht wissen was sie machen sollen.
    Die Grenze von nett anmachen zu sexistisch und plump ist halt sehr grau und für jeden anders.
    Schöner Gedanken-Bericht. Danke
    LG

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Lasst was nettes da. :)